Wie enstehen Car-Rig Bilder?

Es gibt mehrer Möglichkeiten die (Illusion von) Bewegung auf Fotos einzufangen. Im Grunde kann man es in zwei Kategorien einteilen: Durch EBV am Computer oder direkt bei der Aufnahme.

Durch elektronische Bildverarbeitung:

Ich muss zugeben zu die Variante kann ich sehr wenig beitragen. Ich habe es nur ansatzweise angetestet und mich recht schnell dagegen entschieden. Im Grunde geht es darum aus einem aufgenommen Bild alle Bildteile, mit ausnahme des Autos, so zu verwischen, dass der Eindruck einer Bewegung entsteht. Die kann durch verschieden Filter in den gänigen Bildbearbeitungsprogrammen geschehen oder wird durch zusätzliche Plugins wie z.b. "VirtualRig Studio" für "Adobe Photoshop" erleichtert.
Allerdings ist es den meisten so entstanden Bildern anzusehen das es sich nicht um echte Aufnahmen handelt. Wobei auch diese Technik natürlich Ihre Vorteile hat (Einfluss auf die Ausleuchtung des Fahrzeugs, im allgemeinen mehr Kontrolle über die Belichtung).

Direkt bei der Aufnahme:

Hierbei geht es darum den Effekt zu erziehelen, indem die Kamera möglichts genau mit dem gleichen Tempo wie das sich bewegenden Auto mitgeführt wird. Dies bewirkt, dass das Auto scharf bleibt, der Hintergrund jedoch, wie für diese Bilder typisch, verwischt. Ich selbst kenne drei Varianten dies umzusetzen:

Mitzieher:
Hiebei fährt das Fahrzeug möglichts im 90° Winkel am Fotografen vorbei, welcher die Kamera mit dem Fahrzeug mitbewegt. Dies erfordert jedoch einen geübten Fotogorafen und Fahrer! Der Vorteil dieser Methode ist, dass dies auf wenig befahrenen Straßen z.B. von einem paralellen Radweg aus geschehen kann. Jedoch ist die Perspektive meist mehr oder weniger auf die Seitenansicht beschränkt. Die Belichtungszeit hängt hauptsächlich von der gefahrene Geschwindigkeit ab. Je länger belichtet wird, umso deutlicher wird der Bewegungseffekt, jedoch auch umso höher die Anforderungen an den Fotografen. Diese Methode erfordert jedoch keine besondere Ausrüstung oder hohen Aufwand.

Car2Car:
Aus meiner Sicht die gefährlichste Methode! Hiebei befindet sich der Fotograf in einem fahrenden Fahrzeug aus dem herraus das zweite Fahrzeug fotografiert wird. Beide Fahrzeuge müssen hierbei möglichts gleichmäßig das Tempo halten. Es gilt sich vorher Gedanken zur Sicherung des Fotografen und seiner Ausrüstung zu machen! Eine Kamera die aus einem offenen Fenster fällt kostet Geld, eine Fotograf der aus einem offenen Kofferraum fällt u.U. das Leben! Zudem werden mindestens 2 Autos, 2 Fahrer, sowie eine Fotograf benötigt. Auch sind solche Aktionen nur auf abgesperrten Straßen möglich! Um die Perspektive zu variieren, ist es meist auch nötig das beide Fahrzuege versetzt zu einander fahren können. Denoch bleibt meist nur der Schuß aus Fensterhöhe des Fotografenfahrzeugs. Wo findet man nur eine mehrspurige abgesperrte Straße?! Auch hier richtet sich die Belichtungszeit primär nach dem gefahren Tempo. Zum Thema Geschwindigkeits mangelt es mir jedoch an Erfahrungswerten. Im internet wird immer wieder von +/- 50 km/h gesprochen...

Rig-Shots:

Hierrum geht es auf dieser Seite! Die 3. Variante....
Bei Rig-Shots wird versucht reprodzierbarere Ergebnisse zu erzielen, indem mehr technischer Aufwand (in Form von Spezialequipment -> das Car-Rig) betrieben wird. Dies ermöglicht es in in Ruhe den Bildausschnitt zu wählen und gefahrlos beliebig viele Bilder aus einer Kameraposition aufzunehmen. Auch wird bei dieser Methode mit realtiv geringen Geschwindigkeiten gearbeitet, meist werden die Fahrzeuge nur geschoben, was natürlich das Verletzungsrisiko minimiert.
Wie funktioniert es dennoch, den Eindruck von schneller Bewegung, zu erwecken? Der Schlüssel hierzu ist die Belichtungszeit! Ich belichte bei meinem Aufnahmen meist zwischen 1 und 3 Sekunden. Doch ich behaupte kein Fotograf kann eine Sekunde verwackelungsfrei und im gleichen Tempo wie das Fahrzeug die Kamera bewegen. Und genau hier kommt das Spezialequipment ins Spiel!
Bei einem Car-Rig (zumindest in meiner Variante) handelt es sich, vereinfacht gesagt, um ein Stange, welche mit einem Ende am Fahrzeug befestigt ist und an der andern Seite die Kamera montiert wird. Dies bewirkt, dass sich die Kamera immer mit der gleichen Geschwindigkeit wie das Fahrzeug bewegt.
Dennoch benötigt man auch hierfür eine abgesperrte Fahrbahn. Da man jedoch nicht viel mehr an Breite benötigt wie für das eigentliche Fahrzeug, kann auch mal eine geterter Feld- oder Waldweg genutzt werden (was sich viel leichter finden lässt wie eine gesperrte Bundesstraße oder Autobahn). Auch wird als absolutes Minimum nur ein Auto, der Fotograf und das Car-Rig benötigt.
Last Update: 03-Jul-2014
die letzten 10 von 0 Kommentare - Kommentar hinzufügen
© from 2007 to infity - Stefan Günther - www.servicemensch.info
Sitemap4GoogleBot (xml)
Script Time: 0.0098 sec.