Gefechtsmäßiges Feiern - 13-Dec-2007

Warum? Warum diese Schufterei? Solche Fragen haben wir uns teilweise die letzten zweieinhalb Monate gestellt. Heute haben wir eine Antwort bekommen!
Es stand unser Zugabend an!
"Gefechtsmäßiges Feiern" oder "Batterie BIWAK" wurde das Spektakel vorab genannt. Aber alles beginnt ganz klein.
So bestand unser Tag eigentlich hauptsächlich daraus, uns auf den Zugabend vorzubereiten. Wir transportierten die zuvor beschaffte Nahrung (sowohl fest als auch flüssig) vom Keller an den Ort des Geschehens, wurden dabei ungläubig vom zweiten Zug beobachtet als wir 30 (ja dreißig!) Kästen Bier und einige nichtalkoholische Getränke an unserem Block vorbei trugen. Räumten Stühle aus dem Weg, schlugen Biertische auf und stellten uns mental schon einmal ein.
Irgendwann war es dann 17:00 Uhr und der Zugabend begann. Wir hatten uns ein kleines Programm ausgedacht, was uns durch den Abend führen sollte. Doch auch hier änderte sich die Lage und auch unsere Ausbilder hatten parallel ein eigenes Programm aufgestellt.
So erhielten wir alle an diesem Abend unsere roten Artillerie Litzen. Das Zeichen dafür, die Grundausbildung in der entsprechenden Teileinheit der Bundeswehr absolviert zu haben. Das war natürlich auch mit etwas Spaß verbunden. Jedem Rekruten wurde eine Frage gestellt. Sollte man diese nicht oder nur falsch beantworten, so wartete ein Geschoss der Panzerhaubitze 2000 (natürlich nur eine Atrappe), welches ein stattliches Gewicht auf die Waage brachte, und je nach Falschheitsgrad der Antwort 5 bis 10 Kniebeugen mit selbigem in der Hand auf einen. Nachdem die Litzen vom Zugführer und dem jeweiligen Gruppenführer angebracht und mit einem kräftigen Schlag auf die Schulter gefestigt wurde, wurde das ganze natürlich von jedem Rekruten mit einer Flasche Bier auf "ex" betrunken.
Aber unser Programm wurde natürlich auch abgearbeitet: Nach einer amüsanten Rede zur aktuellen Lage folgte eine von mir erstellte Animation über die Besonderheiten unseres Zuges, welche ihren Teil zur Belustigung beitrug (die Animation und einige Details werde ich bei Gelegenheit noch hier auf meiner Homepage veröffentlichen). Nun folgten noch einige Spielchen wie Stocklaufen, der "Brücke am Quai" (eine spezielle Art von Liegestützen) und anderes Lustiges. Unterbrochen wurde das ganze immer wieder durch Phasen des Besäufnisses, was ebenfalls seinen Teil zu Stimmung beitrug.
Fast wäre uns jedoch der Alkohol auch zum Verhängnis geworden. So war bereits kurz nach 19:00 Uhr (zwei Stunden nach Beginn) das erste Alkoholopfer zu beklagen. Dies veranlasste unseren Zugführer dazu, eine letzte Warnung auszusprechen, da ansonsten das Event vorzeitig abgebrochen werden sollte. Doch soweit kam es nicht. Gegen 23:00 Uhr wurde irgendwann beiläufig erwähnt, dass unser Zugabend der bisher längste in der Geschichte unserer Ausbilder sei. Jedoch war erst gegen 2:00 Uhr Schluss. So blieb dem letzten Rest nach dem Abbau noch ca. 3 Stunden Schlaf, um bis zum nächsten Wecken wieder dienstfähig zu sein (unter anderem auch mir).
Auf eine Sache möchte ich noch besonders eingehen: Ein Teil des Programms der Ausbilder beinhaltet ein Lied, welches, wie wir später erfuhren, auch den Zusammenhalt des Zuges und zu ihren Ausbildern aufzeigen sollte. Als nun bei diesem Gesang aber der komplette Zug durch Ausziehen der Feldbluse demonstrierte, dass wir vielleicht nicht der ordentlichste oder sportlichste Zug, jedoch der Zug mit einer unbeschreiblichen Kameradschaft sind, berührte dies sogar unsere Ausbilder. Somit auf den III. Zug 7./ 345 4. Quartal 2007 ein dreifach kräftiges "ZU GLEICH!"
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Kommentar hinzugefügt am: 30-Jun-2010
Danke für die vielen interessanten Tipps und Hinweise

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